Whiteout
Im Frühjahr 2011 fühlte ich mich inspiriert nach Lissabon zu reisen nachdem ich das „Buch der Unruhe“ des portugiesischen Schriftstellers Fernando Pessoa gelesen hatte.
Der Poet, Schriftsteller und Kritiker, dessen umfassendes literarisches Erbe im 20 Jahrhundert fundiert ist. Er wurde 1888 in der Stadt Lissabon in Portugal geboren und hat die Stadt bis zu seinem Tod 1935 kaum verlassen.
Beides, das Lesen des Buches und die darauffolgende Reise nach Lissabon, passierten in einer schwierigen Zeit in meinem Leben, einer Zeit reich an Verlusten und Umbrüchen.
Lissabon ist eine Stadt von enormer Vielseitigkeit, wo ich mich, dort angekommen, stark von der Architektur der neuen, einzigartigen Gebäude und Skulpturen in ihren Umrissen und Formen angezogen fühlte, die sich auffallend abhob von der Patina von Jahrzehnten, welche die alte Stadt ausmachte, die Stadt, die Pessoa bekannt war.
Diese Plätze fotografierte ich in High-Key um ein Gefühl des sogenannten Whiteout zu erlangen. Whiteout ist ein Phänomen des Verlusts aller Bezugspunkte, etwas, das ich fühlte und was der Schlüssel zum Buch und in der in mir heraufbeschworenen Atmosphäre war.
Zurück in Berlin bat ich Freunde und Bekannte aus dem „Buch der Unruhe“ zu rezitieren. Ich lud sie ein, die Zitate selbst und ihrer Muttersprache auszuwählen und habe daraus eine Audio Installation gemacht, in welcher sich die jeweiligen Tonspuren überlappen.
Das Foto, welches die Champalimaud Foundation zeigt, welche 2010 in Lissabon erbaut worden war habe ich 2011 gemeinsam mit der Audio Installation bei der Gruppenausstellung "The End of the Dream..." im Micamoca gezeigt.
Die folgenden Fotos wurden während der Vernissage von "The End of the Dream..." 2011 aufgenommen.